Ein persönlicher Erfahrungsbericht zur Sozialen Arbeit im Fernstudium
Zuletzt aktualisiert: 21.11
Florian Mayer, Gründer soziale-arbeit-fernstudium.com
Aus heutiger Sicht bin ich erstaunt, wie die letzten Jahre so verlaufen sind. Am Ende meiner Schulzeit wusste ich noch nicht wirklich, wie ich weitermachen sollte. Ich meine wer weiß das schon, aber ich hatte wirklich überhaupt keine Idee.
Aus meinem damaligen Freundeskreis hatte mir, glaube ich, auch niemand wirklich eine soziale Ader zugetraut. Wahrscheinlich war ich der gleiche egoistische Jugendliche wie so viele andere auch, brachte das Gymnasium irgendwie hinter mich und kam gerade so durch’s Abitur. 99 % meiner Freunde studierten nach dem Abi BWL und Jura – für mich eine grausame Vorstellung.
Dann habe ich per Zufall von einem Projekt in Kolumbien erfahren. Es ging es um eine Stelle als Volunteering in einem Bürgerzentrum in der Nähe von Bogota. Konkret wurde ein Englisch-Lehrer gesucht. Was damals für mich sehr romantisch klang: Die Schule lag mitten im Regenwald, zwei Stunden östlich von Bogota entfernt (ist es aber nur, wenn man die Mücken in der Nacht ignoriert). Gesagt getan packte ich meine Sachen und sagte dem tristen deutschen Winter goodbye. Next Stop: Bogota!
Die ganze Reise detailliert zu beschreiben würde zu lange dauern. Wer dazu fragen hat, der kann mir gerne eine Mail schreiben. Aber als ich nach 6 Monaten wieder zu Hause in Köln war, war ich ein anderer Mensch. Ich bin nicht nur als Mensch gewachsen, sondern hatte auch endlich eine Idee, was ich mit meinem Leben anfangen wollte.
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Die Realität sah anders aus
Da war ich also wieder. 24 Stunden zuvor noch mitten im Regenwald, jetzt wieder im Kinderzimmer auf dem IKEA Bett mit meinem Laptop von Aldi bewaffnet, auf der Suche nach einem Studienplatz. Zumindest wusste ich, dass ich soziale Arbeit studieren wollte. Ich konnte mich aber irgendwie nicht mit dem Gedanken anfreunden, in die Uni zu gehen, mich in Hörsäle zu quetschen und drei Jahre lang zu büffeln. Ich wollte anpacken, etwas schaffen. Aber nicht als 0815 Nebenjob neben der Uni, sondern wirklich Vollzeit.
Es war wieder ein reiner Zufall, dass ich im Netz auf eine Praktikumsstelle in einem Heim für schwer erziehbare Kinder als Sozial Arbeiter stieß. Das Praktikum war in Zürich. Irgendwie sagte mir die Stelle zu und ich bewarb mich, mit meinem noch sehr dürftig ausgefüllten Lebenslauf. Tatsächlich bekam ich einige Tage später eine Einladung zum Vorstellungsgespräch.
Damals wunderte es mich, dass ich auf eine Bewerbung direkt eine Einladung bekommen hatte. Mittlerweile weiß ich aber, dass Sozial Arbeiter fast schon mehr gesucht werden als Ingenieure. In der Schweiz gibt es auch die Regel, dass Stellen erst an Schweizer Staatsbürger vergeben werden müssen, bevor sich ein deutscher bewerben kann. Sprich auch in der Schweiz gibt es einen Mangel an Fachkräften im Sozialwesen.
Meine Arbeit als Praktikant und danach
Um es auf den Punkt zu bringen: Die Arbeit mit schwer erziehbaren Kindern war eine krasse Herausforderung. Es war etwas ganz anderes, als die Tätigkeit, die ich in Bogota als Lehrer ausübte. Sie forderte mich nicht nur körperlich, sondern vor allem psychisch. Trotzdem gab mir der Job so viel mehr zurück. Deshalb arbeite ich auch heute noch hier.
Es war sowohl für mich, als auch für meinen Chef nach dem Praktikum klar, dass wir uns beruflich gefunden hatten. Die Chemie stimmte einfach und ich fühlte mich in Zürich wohl (auch wenn es verdammt teuer ist). Ich musste zwar nach dem Praktikum für ein paar Monate wieder zurück nach Deutschland, aber als die Papiere mit der Schweiz fertig waren, ging es wieder in die Schweiz.
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Mein Fernstudium der Sozialen Arbeit…
Ich fand die Idee ehrlich gesagt nicht so gut, aber mein Chef sagte zu mir, dass ich doch nebenbei studieren sollte. Um ehrlich zu sein, ich hatte da null Bock drauf. Ich war gut in dem, was ich tat und folgte der Devise: learning by doing. Er machte mir aber relativ schnell klar, dass kein Studium keine Option war und er bereit war, die Kosten zu übernehmen.
Das klingt jetzt erst mal sehr großzügig, aber die Studiengebühren für ein Studium in Deutschland, sind für Schweizer Verhältnisse ein Witz. Da ein normales Studium natürlich nicht in Frage kam, schrieb ich mich für ein Fernstudium der sozialen Arbeit ein.
…war eine Katastrophe
Als ob ich es schon vorher gewusst hätte: Mein Fernstudium war eine Katastrophe. Schlecht aufbereitete Studienunterlagen, kaum Betreuung und Fehler in den Unterlagen. Die Fernuni, die ich mir ausgesucht hatte war grausam. Ich kämpfte mich da irgendwie durch. Spaß gemacht hat es nicht.
Wichtig: Wenn du neben dem Bachelor of Arts noch den Abschluss zum staatlich anerkannten Sozial Arbeiter haben willst, musst du während deines Studiums ein 100 tägiges Berufspraktikum machen. Lächerlich aber wahr: Ich konnte damals meinen Berufstätigkeit NICHT als Berufspraktikum geltend machen, ein Witz. Deshalb studieren im Moment so viele soziale Arbeit bei Onlineplus an der HS Fresenius. Da geht das (siehe: www.hs-fresenius.de/soziale-arbeit). An der IU musst du das Praktikum hinten dran hängen.
Fazit
Ich hoffe ich konnte euch mit meiner Geschichte ein bisschen helfen. Jeder Weg ist anders und meiner vielleicht ein wenig unorthodox. Aber heute lebe ich mit meiner Frau Anja und meinem kleinen Sohn in Zürich. Wir haben noch Zwei Katzen und ich bin extrem dankbar, dass sich mein Leben bis jetzt so entwickelt hat.
Wie mir Florian aber gesagt hat, geht es hier weniger um mich, sondern um die Wahl der richtigen Fernhochschule. Leider muss ich euch da aber enttäuschen. Ich kann euch meine Fernuni nicht nennen, da das nicht meine Art ist. Ich habe mich aber während meines Fernstudiums oft mit der Idee auseinander gesetzt die Fernuni zu wechseln und mich auch mit anderen Fernstudenten ausgetauscht.
Long story short: Es gibt im Moment unglaublich viele Fernhochschulen die die soziale Arbeit im Fernstudium anbieten. Zwei Anbieter, die aber immer wieder in Gesprächen erwähnt wurden, sind Onlineplus und die IU Internationale Hochschule. Ich habe beruflich viele Freunde, die mit beiden Fernhochschulen sehr zufrieden sind.
Was viele bei Onlineplus gut finden ist, dass es sich um das Fernstudienangebot der HS Fresenius handelt und man auch sein Bachelor-Zeugnis von der Hochschule Fresenius erhält und nicht von irgendeiner no name Uni. An der IU Internationale Hochschule schätzen viele Studenten, dass man die Klausuren auch online ablegen kann.
Aber egal für welche der Hochschulen du dich entscheidest: Wirf in jedem Fall einen Blick in die Studienbroschüren auf den Webseiten und vergleiche die monatlich anfallenden Kosten und unterschiedlichen Vertiefungsmöglichkeiten miteinander.
Alles Gute und viel Erfolg
Kalle
AKAD University Soziale Arbeit (B. A.) ca.11.952,00 Euro www.akad.de
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IU Internationale Hochschule Soziale Arbeit (B. A.) ab 209€/Monat www.iu-fernstudium.de
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